Tag 6-7, Andorra-Zaragoza

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Tag 6, Andorra – Zaragoza; ~300km, 3 Autos, lange Wartezeit

T06 Andorra-ZaragozaAm nächsten Tag lief ich zurück zur Hauptstraße Andorra. Zwei Algerier nahmen mich dann zur Hauptstadt Andorra la Verra (Alt-Andorra).

Sie fragten, ob das Logo von BMW den Bart von Hitler zeigte und wollte, dass ich eine Nachricht an “alle” Algerischen Fußballfans sende (“One, two, three: ALGÉRIE”) und nicht ganz ernst gemeint entschuldigte ich mich auch noch für die Niederlage gegen die Deutsche Elf.

In  einem Supermarkta kaufte ich dann Käse, Brot, Früchte, ein bisschen Gemüse un,d ganz wichtig, Süßigkeiten. Ich hätte auch einen fünf Kilogramm Eimer Nutella oder montröse Zigaretten-Stangen kaufen können.

Ein Französisches Pärchen brachte mich dann zu einer Mautstation bei Lleida – ja ich habe nicht aus meinem Fehler in Frankreich gelernt. Aber es gab auch nicht wirklich eine Alternative. Nachdem ich länger als eine Stunde in der glühenden Sonne wartete und Brombeeren von einem Baum gegessen hatte, lief ich zu Fuß zu einer relativ nahe gelegenen Raststätte. Sie war ca. 5km weit weg, lag aber nicht auf dem Weg der Franzosen.

Nachdem ich an der Raststätte mit einen Augenarzt angesprochen hatte, nahm er mich in die Nähe von Zaragoza mit. Auf dem Weg überquerten wir den Null-Meridian, der mit mehreren Schildern angekündigt und dann einem Bogen über die Autobahn beschrieben wurde.

Bevor der Arzt die Autobahn verließ, sagte ich ihm, er solle mich – ja genau – an einer Mautstation rauslassen. Ich hatte also scheinbar wirklich nichts gelernt und dieses Mal war keine Raststätte in Laufweite.  Wenigstens hielten ein paar Leute an, aber die wollten alle nach Zaragoza und dort heraus zu kommen, vor allem Nachts, wäre sicherlich extrem schwer geworden, weshalb ich alle dankend ablehnte.

Am Ende lief ein die Autobahn einfach einen Kilometer zurück und baute mein Zelt neben der Autobahn auf – zigeunermäßig eben.

Tag 7 (Sonntag), Zaragoza; unfreiwilliger Halt, ~72km, 1 car

Als ich aufwachte, bemerkte ich den Hasenuringeruch, der in Luft hing. Nicht sehr lecker. Daher beeilte ich mich, zur Mautstation zurück zu kommen. Dort warteten aber schon die Autobahnbetreiber-Mitarbeiter auf mich, verfrachteten mich in ihren Transporter und ließen mich an der parallelen Nationalstraße wieder raus. Auf der Autobahn ist das Trampen nämlich eigentlich verboten – jedenfalls tagsüber, wenn die Aufpasser arbeiten, denn am Abend zuvor, schien das niemanden zu interessieren.

Ich fand mich in einer wüstenähnlichen Umgebung, Berge sowie ein riesiger Stier im Hintergrund. Die Sonne wurde langsam intensiver. Wirklich ein perfekter Ort, an dem ein Rothaar lange warten könnte….

Glücklicherweise wurde ich aber relativ schnell von Sergio, der gerade aus Barcelona kam, mitgenommen. Obwohl er die Nacht durchgemacht hatte und schon ein bisschen müde war, half er mich jemanden zu finden, der mich weiterbringen würde. Aber keiner von uns hatte Erfolg.

An der letzten Tankstelle, an die er mich brachte, traf ich dann die beiden Deutschen Anhalterinnen Teresia und Jessica. Sie waren schon drei Wochen in Spanien, inklusive anzüglichen Belästigungen, unterwegs. Wir taten uns zusammen. Nach Stunden ergebnislosen Wartens schlug ich vor zu einer 7km entfernten Raststätte zu laufen. Das taten wir auch – bei gnadenloser Sonne und mindestens 41°C im Schatten.

Natürlich kamen wir ziemlich fertig an und hatten auch wenig Motivation, weiter zu trampen. Daher kaufen wir teures Tankstellenessen und -trinken zum Abendbrot und schlugen unser Lager dann auf einem Spielplatz auf. Der sich in der Nähe befindende Fluss Ebro war leider ziemlich dreckig und auch schwierig zu erreichen.

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Tag 4-5, Perpignan – Andorra

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Tag 4, Perpignan – Andorra; ~170km, 4 Autos, ~3.5h Wartezeit

T04 Perpignan-AndorraMit meinem “Andorra”-Schild stand ich für ungefähr drei Stunden an der Ausfahrt der Aire. Vorher musste ich aber meinen Rucksack noch komplett auspacken und reinigen. Scheinbar hatte ich es am Vorabend nicht gründlich genug getan, sodass ich jetzt die ganzen Tierchen rausschütteln durfte.

Jedenfalls waren die Blicke vieler Autofahrer, die mein Schild lasen, nicht gerade aufschlussreich und vermittelten mir den Eindruck, als ob sie noch nie von Andorra gehört hatten und wussten wo oder sogar was das sein sollte. Selbst ein anderer Tramper, der aus Köln kam, wusste nicht, was Andorra ist….in diesem Moment war ich wirklich schockiert….. Natürlich ist Andorra ein kleines Land, aber soviele Länder in Europa gibt es ja nicht. Außerdem haben Sie den Euro. Ich kann nicht verstehen, wie jemand (Europäer) Andorra nicht kennen können. Alle Hauptstädte, na meinetwegen. Oder aber ich bin einfach nur ein Freak und es ist normal, Montenegro, Andorra oder Moldau aka. Moldawien nicht zu kennen.

Auf jeden Fall änderte ich meine Taktik und machte ein neues Schild mit “Perpignan”. Von da an ging alles ganz schnell. Das erste Auto hielt an und brachte mich zur Ausfahrt Perpignan-Nord. Dort konnte ich noch nicht einmal meinen Rucksack absetzen, da wurde ich schon von zwei älteren Damen gefragt, wo ich denn hinwolle. Lucy und Luciette fuhren mit weiter Richtung Andorra und luden mich auch zu einem kleinen Imbiss ein.

Wo sie mich dann absetzten, wartete ich für 15 Minuten, bis ich durch die Pyrenäen 50km an Andorra herangekommen. Auf dem Weg zur Grenze wurden wir von der Polizei angehalten. Zu meiner und der Fahrers Verwunderung antwortete die Polizistin recht flapsig auf meine Aussage, dass ich nach Andorra unterwegs war. Sie sagte, “Ah, c’est moche.” was frei übersetzt soviel heißt wie “Ah, das ist doch bescheuert”. Der Fahrer sagte, seit der Linken in Frankreich an der Macht seien, träten die Polizisten lockerer auf.

Dann wurde ich von einer Katalanin und ihrer Tochter mitgenommen, die über die Spanische Exklave Llivia nach Andorra fuhren. Die Mutter empfahl mir zum Wandern die Region um das “Val d’Inclues” und ließ mich an dem dortigen Parkplatz raus.

Von dort schleppte ich meinen Rucksack 40 Minuten zur “Cabana de Sicaro” hoch – einer einfachen Berghütte mich zwei Räumen. Einem mit integrierter Feuerstelle und einem dreistöckigen Bett und der andere Raum hatte Platz für 16 Leute, aber keine Feuerstelle. Es gab keine Toilette, aber Fließendwasser direkt aus den Bergen an einer Seite der Hütte.

Es waren schon eine Holländische Familie und drei Leute aus Valencia (Susanna, Luis und Paco) in der Hütte. Weil letztgenannte sich schon im Feuerraum breit gemacht hatten, legte ich meine Sachen in dem anderen Raum, wo die Familie war, ab, verbrachte aber den Abend mit den Spaniern. Die empfahlen mir, am nächsten Tag zur anderen Hütte, der “Refugio Jucaro” zu wandern.

Mit Andorra war ich jetzt in allen Zwergstaaten Europas: Vatikan, San Marino, Liechtenstein, Monaco und Andorra.

Tag 5, Andorra

Am Morgen begann ich zur Refugio Jucaro  zu klettern und hate auch vor, den namensgleichen Gipfel zu erklimmen. Leider konnte ich den Pfad nicht finden, obwohl er auf der Karte verzeichnet war und so wählte ich einfach einen der Gipfel und fing an querfeldein und -auf zu kraxeln. Aber da der Untergrund selbst mit meinen guten Wanderstiefeln schwierig war, gab ich auf. Es war einfach zu steil und zu wenig Spalten und Ritzen, um sich Halt zu verschaffen. Und es wäre ja nicht so, dass ich gewisse Risiken nicht eingehen würde. Aber das war einfach zu gefährlich. So kletterte ich wieder herunter und genoss ein Omelett in der Refugio.

Zurück in der Cabana di Sicaro nutzte ich den Sonnenschein und setzte mich erst mit Harry Potter raus auf einen Felsen und lernte dann ein paar Spanische Sätze. Abends ging ich dann in einen eiskalten Bergsee baden, bzw. wohl eher kurz plantschen, genau bevor der Regen anfing. Im folgenden Gewitter kamen auch die drei Spanier zurück.

Sie brachten auch etwas Holz, um ein Feuer im Raum zu entfachen, mit. Das Problem war nur, dass das Holz durch den Regen nass geworden war. Von daher loderte kein gemütlichen Feuer, sonder dicker Qual hüllte den gesamten Raum ein. Wir mussten uns also entscheiden nach draußen zu gehen, frische Luft zu schnappen, aber nass zu werden und vom Blitz getroffen zu werden oder drinnen zu bleiben und an Rauchgasvergiftung zu sterben. Letzten Endes standen wir alle im Türrahmen und schauten und das Gewitter an. In den Bergen ist das wirklich ein einzigartiges Ereignis.

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Day 6-7, Andorra-Zaragoza

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Day 6, Andorra – Zaragoza; ~300km, 3 cars, many hours of waiting time

T06 Andorra-ZaragozaThe next day I walked back to the main road going through Andorra. Two French-Algerians picked me up and brought me to the capital of Andorra Andorra La Vella (Andorra, the old town).

They asked, if the logo of BMW is showing the beard of Hitler and let me sent a message to “all” Algerian football fans: “One, two, three: ALGÉRIE” and an apology that Germany beat Algeria in the world cup.

In a supermarket I bought some cheese, bread, fruits, vegetables and sweets. But I could as well have bought a 5kg bucket of Nutella or a package of like 200 cigarettes (I’m not a smoker, so if that number doesn’t seem that extremely high then please take it times 7,59).

A French couple then took me to a toll station near Lleida – yes I haven’t learnt from my French mistake. But in fact there was no other opportunity to stop. So after I waited for some time and ate raspberries growing on a tree, I walked to a service area. It was about 5kilometres away, but hasn’t been on the way of the French couple.

At the service area after having spoken to an eye specialist I got a ride near Zaragoza passing the Zero Meridian, which was announced by multiple signs. Before the driver left the highway, I ask him to drop me off at– take a guess – yes, a toll station again. I really haven’t learnt from my mistakes and this time, there was no service area nearby. At least people stopped, but there were all going to Zaragoza and getting out from there, especially at night, would have been quite hard I thought denying all offers. So in the end I just walked away for a kilometre and put my tent next to the highway; typical gipsy style.

Day 7 (Sunday), Zaragoza; forced stop, ~72km, 1 car

I recognized that the place I slept smelled like rabbit pee when I woke up. So I hurried getting back to the toll station. But there already some employees of the highway company were waiting for me, driving me to the national road, because it’s illegal to hitchhike on the highways – at least during the day when these persons work, because the evening nobody seemed to care.

So I found myself in a desert like surrounding, mountains with a huge bull in front of me and the sun slowly shining more intensive – a nice place for a red-head to wait for hours…. But fortunately I was picked up soon by Sergio who just came from Barcelona. Although he didn’t sleep the night and therefore was pretty tired, he drove me to several gas stations and helped me finding someone who would take me further north. But none of us had success.

At the gas station he drove me last I met the two fellow German hitchhikers Teresia and Jessica. They have been on the road in Spain including many cases of sexual harassment by truck drivers for 3 weeks. We decided to try to get further together. But after hours I proposed to go to a service area some 7 kilometres away; which we did under the merciless sun and in 41°C.

Of course we arrived exhausted and didn’t have much motivation to continue trying. Thus we bought some expensive gas station food and drinks from as dinner and went to a playground to pitch our tents and spend the night there. The nearby river Ebro was to dirty and too difficult to access to swim in it.

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Day 6


Day 7

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Day 4-5, Perpignan – Andorra

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Day 4, Perpignan – Andorra; ~170km, 4 cars, ~3.5h waiting time

T04 Perpignan-AndorraWith my sign saying “Andorra” I stood for about 3 hours at the exit of the Aire. But before, I had to completely unpack my backpack again. It appears that I didn’t clean it carefully enough the other night. So I had to get rid of the animals that were running all over and inside it….

Anyway some people’s expression looking at my “Andorra” sign gave me the impression of them not knowing where or even what “Andorra” is. Even another hitchhiker coming from Cologne (Germany) didn’t know what Andorra was – how the …? I was really appalled. I mean it’s a (I admit rather small) country inside of Europe, they pay with Euro… I couldn’t understand why someone (I mean mainly European citizens) would not know it – the capitals, ok I can understand. But maybe I’m just a freak and it’s normal not to know Montenegro, Moldova or Andorra.

However I decided to change tactics and made a new sign saying “Perpignan”. From now on, everything went quickly: Basically the first car stopped and brought me to the northern highway exit of Perpignan. I couldn’t even put my backpack on the ground, when the next car stopped and two older Mesdames gave me a lift near Andorra and even a nice small lunch. It was a pleasure to drive with Lucy and Luciette who were really fun.

From the spot they left me I got another ride after 15 minutes 50 kilometres to Andorra. On the way to the border of France and Andorra the car was stopped by the French police. To my and the driver’s surprise the officer answered quite non-standard to my reply, I was heading to Andorra. She said “Ah, c’est moche.” which means like “That’s totally lame.” The driver said since the left wing party is in charge, the police acts more relaxed.

There I was picked up by a Catalan mother and her daughter who drove me via the Spanish exclave Llivia to Andorra. The mother recommended me the “Val d’Inclues” for hiking and let me out at its parking lot. I hauled my backpack for 40 minutes up the valley to the “Cabana de Sicaro” – a simple cabin with two rooms. One with a fireplace and a three storey bed, the other had beds for about 16 people. There was no toilet but running mountain water outside at one side of the house.
There were already a Dutch family in one room and 3 guys from Valencia in the other: Susanna, Luis and Paco. Because they already occupied the fire place room, I put my stuff in the Dutch family’s room, but spent my evening with the Spanish guys and they recommended me to go to the other cabin “Refugio Jucaro”.

With Andorra, I’ve been to all mini-states in Europe: San Marino, Vatican, Liechtenstein, Monaco and Andorra.

Day 5, Andorra

In the late morning I began hiking to Refugio Jucaro and had in mind to climb the peak Jucaro as well. But I couldn’t find the path, though existing on my map, leading to the peak. So I just chose from a couple of peaks which one was the right and started climbing. But since the terrain was really difficult with my hiking shoes and no rope, I resigned. I could have got to the top, but it was just too dangerous – and I honestly would only say it when I mean it… I usually take certain risks. So I climbed down the steep mountain and enjoyed an omelette in the Refugio instead.

Back at Cabana di Sicaro I sat down on a stone reading Harry Potter in the sun and learning some phrases of Spanish. In the evening I took a bath an ice-cold lake nearby just before the rain started. With the following thunder storm the 3 Spanish guys arrived at the cabin.

They brought some wood to light a fire inside their room. The problem was it was that wet we only produced smoke in which the room was soon totally covered in. So we had to decide to get outside, breath fresh air but getting wet or hit by a thunder strike or staying inside dying of smoke poising. In the end, we all stood in the door case watching an amazing thunder storm in the mountains. These are really really stunning beautiful.

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Day 4


Day 5


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